Kategorie: Allgemein Allgemein


Autor: Verfasst am 27. 03. 2013
Battlefield 4

Battlefield 4 in der Vorschau:

Bombast-Grafik dank Frostbite 3, aber wenig Neuerungen


Teil 2





Mehr Freiheiten im Solo-Feldzug


Aber zurück zur Kampagne, denn die lag Dice bei dieser Ankündigung offensichtlich schwer am Herzen. Dice verspricht wie erwähnt eine offenere Levelstruktur und verweist auf unser Nachhaken darauf, dass der Spieler im gezeigten Prolog natürlich noch stärker an die Hand genommen wird als in eventuellen späteren Levels. Was wir nicht verschweigen wollen: Auf der Baustelle mit mehreren halb fertiggestellten Wolkenkratzern, auf der in der ersten Mission ein spektakulärer Showdown zwischen einem befreundeten und einem feindlichen Helikopter stattfindet, durfte sich der Spieler augenscheinlich tatsächlich mal ein bisschen nach links und rechts bewegen. Das Ziel war zwar immer klar vorgegeben, aber ein herumstehender Jeep konnte nach Lust und Laune requiriert werden, um die Gegner mit dem daran befestigten MG schneller umzunieten.

Gustavsson verspricht, dass spätere Levels dem Spieler verschiedenste Möglichkeiten bieten sollen, sich dem Ziel zu nähern. Jeder soll spielen können, wie er will (Pazifisten und Diplomaten sind davon ausgenommen): Mit dem Granatwerfer eine Bresche schlagen, per Fahrzeugeinsatz die gegnerischen Stellungen umkreisen und den Feinden in die Flanke fallen oder doch lieber eine Bretterwand mit ein paar Schüssen aus der Schrotflinte zerdeppern und so einen neuen Weg freilegen? Das klingt spannend, zumal Dice nach eigenen Angaben kräftig an der Gegner-KI geschraubt hat. Die soll jetzt viel dynamischer und glaubwürdiger auf den Spieler und Ereignisse wie Explosionen reagieren. Die Zeit wird zeigen müssen, ob das nur ein frommer Wunsch bleibt oder ob mit Battlefield 4 nach langer Zeit endlich mal wieder ein Ego-Shooter erscheint, dessen Pixelsoldaten nicht darum betteln, mit Kugeln gespickt zu werden.

Auch die Kameraden haben dazugelernt, ja selbst der Protagonist darf nun gänzlich neue Manöver ausführen: In Battlefield 4 habt ihr die Möglichkeit, eure KI-Partner per Tastendruck herumzukommandieren. Bisher beschränkt sich das allerdings lediglich auf die Order, dem Spieler Feuerschutz zu geben oder ein spezielles Gebiet unter Beschuss zu nehmen. Komplexe Manöver braucht ihr nicht zu erwarten, auch Battlefield 4 wird garantiert kein Taktik-Shooter. Ab und zu dürft ihr neben eurem Squad übrigens auch Unterstützungseinheiten befehligen. Im gezeigten Level gebt ihr so etwa der Pilotin eines verbündeten Hubschraubers Ziele vor, welche die Cockpit-Heldin anschließend ausschaltet. Auch wenn Dice sich von dieser "Neuerung" begeistert zeigte, geben wir zu bedenken: Ähnliches erledigt ihr in der Call of Duty- oder Medal of Honor-Reihe schon seit Jahren in diversen Variationen.





Total sozial


Nach der Integration des Battlelogs geht Dice mit Battlefield 4 den nächsten logischen Schritt: Das Spiel soll eine noch stärkere soziale Komponente spendiert bekommen als der Vorgänger. Spieler sollen sich ständig mit Freunden und Widersachern messen können, selbst wenn sie gerade nicht auf dem gleichen Server unterwegs sind. Sie müssen dafür nicht einmal den Mehrspielermodus gestartet haben, denn Battlefield 4 integriert solche Social-Features wie Ranglisten, Medaillen oder Benachrichtungen über den Spielfortschritt eurer Online-Freunde in den Einzelspielermodus. Creative Director Lars Gustavsson beruhigt uns im Interview aber fix, als wir den negativen Einfluss solcher Einblendungen auf die Atmosphäre ansprechen: "Wer möchte, kann dieses Feature abschalten."





Ein Anfang wie eine Achterbahnfahrt


Gut so, denn nach der technisch beeindruckenden, aber spielerisch und story-technisch halbgaren Einzelspielererfahrung in Battlefield 3 freuen wir uns über jedes kleine Stückchen Atmosphäre. Und tatsächlich hat der Prolog-Level trotz aller Kritik einen guten Eindruck auf uns gemacht: Erst watet ihr durch eine verlassene, halb unter Wasser gesetzte Schule irgendwo in Baku und gebt einem Kameraden Feuerschutz, der auf offener Straße zwischen Zivilisten und vorbeifahrenden Autos in ein Rückzugsgefecht verwickelt wird. Danach geht es durch einen Wald zur erwähnten Baustelle, wo ihr toll 3D-Möwen bestaunt und eine optionale, nicht geskriptete Fahrzeugeinlage bestreitet.

Auf dem Dach einer heruntergekommen Fabrik überrascht ein Kampfhubschrauber das Squad und eine grafisch imposante Verfolungsjagd entsteht. Rettung naht durch einen verbündeten Helikopter, doch im letzten Moment stürzt der ab und das Gebäude sackt gleich mit zusammen. Ihr rutscht mit halsbrecherischer Geschwindigkeit mitten durch die Gerölllawine und erledigt nebenbei noch ein paar Gegner. Eure Waffe erweist sich dabei als besonders anpassungsfähig, denn ähnlich wie in Call of Duty: Modern Warfare 3 lassen sich jetzt zwei Visiere gleichzeitig auf eine Knarre schrauben, eins für den Fernkampf und eins für Gefechte auf mittlere Distanz. Per Tastendruck wechselt ihr zwischen den Visieren, wobei der Held seine Knarre entweder gerade oder leicht schräg hält, um durch die zweite Zielhilfe zu spähen.

Weiter geht es nach einer Zwischensequenz, in der euch einer eurer Kameraden aus den Trümmern der zerstörten Fabrik buddelt. Anschließend verdingt ihr euch als Feldchirurg und nehmt einem eurer Partner das Bein ab. Mit einem gestohlenen Fahrzeug geht es auf eine halb überschwemmte Küstenstraße, wobei herrlich animierte Gischt auf die Windschutzscheibe schlägt und dunkle Wolken über euch einen drohenden Sturm ankündigen. Plötzlich taucht der Kampfhubschrauber auf, der euch schon zuvor Schwierigkeiten bereitet hat. In einer herrlich abgefahrenen, fast schon grotesken Sequenz pustet ihr den Heli mit einem Granatwerfer weg. Während ihr kopfüber aus der Fahrertür eures Fahrzeugs hängt. Logisch, oder?

Die Präsentation endete mit einem Blick ins Innere des unter Wasser gesetzten Jeeps, wo ihr dazu gezwungen werdet, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um zumindest drei Viertel eures Squads zu retten und die Misson zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Ob solche noch eher bemüht wirkenden emotionalen Szenen dafür sorgen, dass die Kampagne von Battlefield 4 mitreißender ausfällt im Vorgänger? Wir sind vorsichtig optimistisch, warnen aber vor allzu großen Erwartungen: Nach derzeitigem Stand wir Battlefield ein technisch herausragender Ego-Shooter. Womit er sich aber abseits der Technik massiv von seinem Vorgänger absetzen wird, das weiß aber bislang nur Dice. Und die wollen im Moment einfach nichts verraten.






Quelle: http://www.pcgames.de

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